Das WG-Leben konnte schon ab und zu ganz schön anstrengend sein. Zuerst war ich ja noch ganz froh, aus dem Studentenheim heraus gekommen zu sein, doch inzwischen fragte ich mich, ob eine WG wirklich das richtige für mich ist. Auf den ersten Blick hatte diese Wohngemeinschaft einen coolen Eindruck auf mich gemacht. Claudia und Stefan hatten einen Aushang an der Uni gemacht, wo sie günstig ein Zimmer anboten. Nach einem Telefonat lud mich Claudia ein, das Zimmer zu besichtigen. Der Raum war schön groß, fast doppelt so groß wie das Loch in dem ich im Wohnheim hausen musste und hatte sogar einen eigenen Balkon. Na gut, der Balkon war so winzig, das ich höchstens einen Stuhl darauf stellen konnte, aber immerhin hatte ich einen. Der Rest der Wohnung gefiel mir auch gut. Die Küche war richtig gemütlich, mit Sitzecke und allen drum und dran. Es gab sogar noch ein Wohnzimmer, das als Gemeinschaftszimmer genutzt wurde. Das tollste war aber für mich das Badezimmer. Richtig schön groß, ganz in weiß. Es hatte sogar so eine tolle Eckbadewanne, in der man richtig viel Platz hatte. Mit Claudia und Stefan verstand ich mich auch auf Anhieb prima. Claudia war eine sehr ruhige, las wohl anscheinend sehr viel und war nicht so, wie man sich die typische Studentin vorstellte. Stefan dagegen war sehr lebhaft. Ich konnte mir vorstellen, dass er von einer Party zur nächsten hüpfte und sein Studium höchstens als Zeitvertreib zwischen den Feiern ansah. Zudem sah er auch noch blendend aus und hatte einen ungeheuren Charme. Claudia stellte gleich klar, dass es in der WG einige Regeln gab und eine davon lautete, das es keine Beziehungen unter den Mitbewohnern geben sollte. Mir war das ganz recht, denn nach meiner letzten Beziehung hatte ich gründlich die Nase voll.
So kam es, das ich einen Monat später bei den beiden einzog. Den ersten Abend in der WG verbrachte ich mit Claudia zusammen am Küchentisch. Vor Claudia lag eine große Liste mit Verhaltensregeln und den Pflichten des Zusammenlebens. Als ich die ganzen Zettel sah und Claudia mir die Regeln vorbetete, musste ich mir ein Lachen verkneifen. Das Leben in der Wohnung glich eher einem Gefängnis, als einer WG. Zum Abschluss überreichte mir Claudia dann noch einen Monatsplan über den Wohnungsputz und ich war erstaunt, dass sogar das Ausbürsten der Fußmatte vor der Haustür genauestens geregelt war. Am Ende ihrer Aufzählung gab sie mir dann noch einen guten Rat mit auf den Weg. Ich sollte mich vor Stefan hüten, er würde alles tun, um sich vor seinen Pflichten zu drücken und außerdem sei er nicht gerade normal. Was das „nicht normal“ bedeuten sollte, wollte sie mir allerdings nicht erklären. Dass Stefan sich nicht so genau an Claudias Plan hielt, merkte ich schon sehr bald, aber ich schwärzte ihn nicht gleich an, wenn er vergaß beim Staubsaugen das Sofa zu verrücken, um auch das letzte Staubkorn zu erwischen. Ich beobachtete ihn auch eine Zeit lang ganz genau, doch ich konnte keine wirkliche Macke an ihm entdecken. Das Leben in der WG war zu der Zeit wirklich noch schön.
Stefan und ich saßen oft viele Stunden zusammen, unterhielten uns über alles Mögliche und lachten viel gemeinsam. Seine Art wurde mir immer sympathischer und ich ertappte mich dabei, wie ich geradezu seine Nähe suchte. In meinen Träumen erlebte ich schon längst die leidenschaftlichsten Nächte mit ihm, doch die goldene Regel der WG hielt mich davon ab, mich an ihn ranzumachen. Auch er schien Interesse an mir zu haben. Zufällige Berührungen häuften sich und wurden immer länger, als normal und seine Blicke glitten oft an mir entlang, wenn ich auf dem Sofa lag oder abwusch. Eines Abends war es dann der Zufall, der uns in eine seltsame Lage brachte, die aber durchaus etwas Reizvolles an sich hatte. Ich hatte gerade ein langes Bad genommen und ging nur mit einem Badetuch bekleidet über den Flur in mein Zimmer. Erst dort fiel mir auf, das ich meine Bodylotion vergessen hatte und so huschte ich noch einmal zurück ins Bad. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, blieb ich wie angewurzelt stehen. Zuerst dachte ich, ich hätte mich verguckt, aber vor mir stand tatsächlich Stefan, der gerade dabei war, duschen zu gehen. Das wäre ja normal nicht ungewöhnlich gewesen, doch Stefan war nur noch mit einem T-Shirt und einer Strumpfhose bekleidet. Als er mich bemerkte, wurde er erst ganz blass und gleich danach knallrot. Er versuchte noch schnell seine Beine mit einem Handtuch zu bedecken, aber ich hatte die Strumpfhose natürlich längst gesehen. Ich murmelte noch kurz eine Entschuldigung und ging zurück in mein Zimmer.
Als ich dort auf meinem Bett saß, wusste ich nicht, was ich von dem Geschehenen halten sollte. Einerseits war ich total erstaunt, denn ich hatte noch nie einen Mann in Feinstrumpfhosen gesehen, andererseits fand ich es aber auch... Erotisch. So einen Anblick bekam man ja nun wirklich nicht jeden Tag, aber ich muss sagen, es war wirklich prickelnd, Stefans muskulösen Beine in dem seidig glänzenden Material zu betrachten. In seinem Schritt war sein bester Freund nur zu erahnen gewesen, kam aber trotzdem bestens zur Geltung. Während ich noch grübelte, wie ich Stefan das nächste Mal gegenüber treten sollte, klopfte es an meiner Tür. Stefan stand davor und blickte verlegen auf den Fußboden. Ich bat ihn herein und stellte fest, das er mit den nassen Haaren, die verwuschelt um seinen Kopf lagen, verdammt sexy aussah. Ich konnte es nicht lassen, auch einen Blick auf seine Beine zu werfen, doch unter seinen Shorts war diesmal nur die nackte Haut zu sehen. Wir setzten uns und es dauerte ein paar Minuten, bis Stefan sich gesammelt hatte und etwas sagte. Er entschuldigte sich erst dafür, dass er vergessen hatte, die Tür abzuschließen und druckste dann etwas herum. Ich merkte, das es ihm ziemlich schwer fiel, über das Passierte zu sprechen und machte es ihm einfacher: „Du brauchst dich wegen der Sache nicht entschuldigen. Ich hab da absolut kein Problem mit und werde das garantiert auch nicht herumtratschen oder so!“ Stefan sah mich mit großen Augen an und ich merkte förmlich, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. „Du hältst mich also nicht für pervers oder so?“, hakte er nach. Ich schüttelte den Kopf und nun war ich es, die herum druckste.
Ich holte noch einmal tief Luft und sagte: „Ich fand es sogar äußerst sexy, dich so zu sehen. Klar, es war ungewohnt, aber irgendwie hat es auch was Reizvolles.“ Stefans Augen wurden noch größer, doch dann stand er auf und kam zu mir herüber. Er setzte sich neben mich aufs Bett und küsste mich einfach. Mir wurde ganz anders und der Duft seines Aftershaves machte mich fast verrückt. Leidenschaftlich erwiderte ich seinen Kuss und bevor ich mich versah, lagen wir beide nackt auf dem Bett. Mit neugierigen Händen erforschten wir unsere Körper und streichelten jeden Zentimeter Haut, den wir erreichen konnten. Es dauerte aber nicht lange, bis die Hände von unseren Zungen abgelöst wurden und ich versank beinahe in einem Rausch aus Leidenschaft. Als ich das erste Mal seinen Oberschenkel küsste, musste ich wieder an die Strumpfhose denken. Ich stellte mir vor, Stefan würde sie wieder tragen und ich würde die rauen Maschen an meinen Lippen spüren, meine Zunge an ihnen reiben. Dieser Gedanke machte mich vollkommen verrückt. Ich wollte einfach wissen, wie es sich anfühlt, stand auf und lief zu meinem Schrank, um eine Strumpfhose herauszuholen. Stefan wollte sie erst nicht anziehen, doch ich konnte ihm begreiflich machen, das ich das wirklich erregend fand und er zog sie dann schließlich doch noch an. Die Situation war für uns beide neu, doch nach den ersten noch zaghaften Streicheleinheiten wurde es normal und ich küsste und leckte voller Hingabe über das Material. Stefan wurde immer heißer davon und schon bald war ihm das nicht mehr genug.
In dieser Nacht brachen wir die goldene Regel und schliefen zum ersten Mal miteinander. Als wir danach noch aneinander gekuschelt zusammen lagen, waren wir uns einig, das dies mehr als ein kurzes Abenteuer werden sollte. Wir beschlossen aber, das vor Claudia zu verstecken, denn wir wussten beide, dass sie einen Aufstand deswegen machen würde. Eine ganze Zeit lief das auch ganz gut, doch so langsam möchte ich meine Gefühle nicht mehr verstecken. Ich möchte zeigen können, was ich für Stefan empfinde und vor allem möchte ich nicht jeden Tag einen Haken hinter meinen Haushaltspflichten machen. Es gibt Tage, die verbringe ich lieber mit viel Spaß und vor allem Sex, als mit Staubwischen oder Fensterputzen. Ich hab daher meine Konsequenzen gezogen und in 3 Wochen beziehe ich meine erste eigene Wohnung. Naja, es ist nur eine 1-Zimmer Wohnung, doch hier brauch ich nichts zu verstecken und ich muss auch nicht einmal die Woche die Teppichleisten abbürsten.